Vor diesem Müllberg standen wir neulich und haben uns gefragt, wer hier bitte was für eine „Kleberorgie“ veranstaltet hat. In einem 5 m Umkreis lagen geöffnete Leimtuben und jede Menge hart gewordener Kleber rum. Nach kurzer Recherche dazu erschließt sich das Schnüffeln an Leimlösungsmitteln als Einstiegsdroge für Jugendliche. Das das Ganze auch akute Nachwirkungen haben kann, wird hier und hier dargestellt. Welche Bedeutung das für den Erdboden hat, scheint den Klebegeistern kein Gedanke wert gewesen zu sein.
Schnüffeln zerstört den Körper
Aber nicht nur die akute Lebensgefahr wird unterschätzt, sondern auch die Langzeitfolgen. Diese sind ähnlich kritisch wie bei harten Drogen: Häufig leiden das Gedächtnis und die Intelligenz, es kommt zu Leber, Nieren- und Lungenschäden, Muskelschwäche, schweren Nervenschäden, Hörverlust und psychischen Problemen wie Depressionen. Ein weiterer Punkt, wieso Schnüffelstoffe ebenso gefährlich sind wie illegale Drogen ist, dass sie psychisch und physisch abhängig machen können. Entzugserscheinungen wie Schweißausbrüche, Kopfschmerzen oder sogar Krampfanfälle sind die Regel.
Für Hilfestellung in diesem Zusammenhang stehen die Stadtmission und die Suchtberatung in Chemnitz zur Verfügung.