Morgenpost – Tiersterben in Chemnitz. Sind diese Fische nur halb tot?

Von Mandy Schneider    07.10.2015

Chemnitz – Aufregung am Knappteich im Yorckgebiet: Weil der Teich ausgebaggert werden soll, wurde das Wasser abgelassen. Im letzten Rest lagen Hunderte Fische reglos auf der Seite. Die Anwohner liefen Sturm. Leonore Otto (74) ist empört: „Das ist eine Riesensauerei. Hunderte Fische drohten zu ersticken. Ich habe sofort beim Naturschutzbund und bei der Stadt angerufen. Abends hat dann endlich jemand den Ablauf geschlossen.“

Der Chef des beauftragten Unternehmens Techno-Farm GmbH Dietmar Reinhold (64) sagt: „Ja, es gab große Aufregung unter den Anwohnern. Allerdings ist kein Fisch gestorben, auch die quer liegenden hatten noch genug Wasser, um weiter zu atmen. Wir haben rund 1000 lebende Karpfen und Goldfische eingesammelt und auf verschiedene Teiche im Stadtgebiet verteilt.“

Bis Jahresende sollen rund 1100 Kubikmeter Schlamm ausgebaggert und der Ablauf des Teiches erneuert werden. Gesamtkosten: rund 75.000 Euro.

Die Sanierung hatten Anwohner erstritten, als die Stadt plante, den Knappteich aus Kostengründen zuzuschütten.

Ein Verein, der sich um die Pflege des Geländes kümmert, will im Frühjahr neue Fische einsetzen. „Geplant sind biotopgerechte Arten wie Rotfedern, Karpfen und Hechte“, so Vereinssprecher Thomas Bossack (45).

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