Freie Presse – Sanierung des Knappteichs geht in die nächste Runde

Vorbereitende Arbeiten für die Anfang Oktober beginnende Erneuerung des Ablaufes haben gestern begonnen. Das Gewässer soll wieder ein Anziehungspunkt werden.

Von Franziska König
erschienen am 18.09.2013

Yorckgebiet. Die Sanierung des Knappteichs zwischen der Fürstenstraße und der Zeisigwaldstraße geht in die nächste Runde. Gestern haben die vorbereitenden Arbeiten für den Erneuerungsbau des Ablaufwerks begonnen – mit einem symbolischen Stöpselzug, den Bauleiter Bernd Walther und sein Kollege Knut Perthel vornahmen. Bis Anfang Oktober soll der Wasserstand auf ein Drittel der ursprünglichen Menge reduziert und anschließend das Ablaufwerk – in der Teichwirtschaft als Mönch bezeichnet – erneuert werden. Das soll künftig dem ungewollten Abfließen von Wasser vorbeugen und einen konstanten Pegel sichern.

Seit Jahren bereitet der Zustand des Knappteichs den Anwohnern Kopfzerbrechen. „Das Problem ist, dass der Wasserstand sehr niedrig und der Teich verschlammt ist, was besonders im Sommer zu Gestank führt“, fasst Andreas Wolf, Vorsitzender der 2010 gegründeten Bürgerinitiative Yorckgebiet, die Beschwerden der Bürger zusammen. Das sei besonders schlimm, da der Teich eine Erholungsoase im Wohngebiet darstelle und Anziehungspunkt für Spaziergängern sei.

Um das Biotop wieder aufzuwerten, entwickelte die Stadt Chemnitz gemeinsam mit einem Planungs- büro einen mehrstufigen Plan, in dem die gestern begonnenen Bauarbeiten den zweiten Abschnitt darstellen. „Die erste Maßnahme zur Verbesserung der Situation des Knappteichs wurde 2012 realisiert. Damals wurde die Zulaufleitung für etwa 90.000 Euro in Stand gesetzt“, sagt Baubürgermeisterin Petra Wesseler. Der nächste Schritt stelle nun die Erneuerung des Mönches für etwa 30.000 Euro dar.

Um das Ablaufwerk auszutauschen, sollen zunächst der Wasserstand verringert und anschließend ein sogenannter Kastenfangdamm um den Mönch errichtet werden, erklärt Bauleiter Walther das Vorgehen. Dabei handele es sich um einen mit Lehm gefüllten Damm, der die Baustelle trocken halten soll. Ab der zweiten Oktober-Woche ist der Beginn der eigentlichen Erneuerungsarbeiten am Mönch angesetzt. Bauende soll der 15. November sein.

Andreas Wolf ist froh, dass wieder Bewegung in die Knappteich- Sanierung kommt. „Wir sind total glücklich, dass endlich die vielen Versprechungen des Baudezernats fruchten. Viele Bürger fühlten sich bereits vertröstet, weil nach den Arbeiten 2012 erst einmal abgewartet wurde“, sagt der Volkssolidaritäts-Stadtrat. Die Pause zwischen den Bauabschnitten kam laut Wesseler zu Stande, weil das Bauvolumen zu groß für eine einzige Maßnahme sei und darum unterteilt wurde. „Die Sanierung wird Schritt für Schritt fortgesetzt“, versichert sie. Als nächstes seien die Entschlammung des Teiches und die Verbesserung des Wasserzulaufs vorgesehen, so Wesseler. Diese Arbeiten seien aber nicht mehr in diesem Jahr geplant.

Für Anwohnerin Ulrike Berthold bedeuten die erneuten Sanierungen einen Schritt in die richtige Richtung. „Es wäre schön, wenn man im Sommer gemütlich hier sitzen könnte, ohne Gestank“, findet die 41-Jährige. Allerdings müsse sich auch jemand bereiterklären, das Gewässer über die Sanierung hinaus zu betreuen. Überlegungen dazu gibt es bei der Bürgerinitiative Yorckgebiet bereits, wie Andreas Wolf mitteilt. Spruchreif seien diese aber noch nicht.

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