„District“-Kunstwerk geht zu Ende

… und wir sind wieder mit in der Freien Presse:

Das Ende der Käfigkunst
Heute beginnt der Abbau einer Installation, die sieben Wochen für
Gesprächsstoff in der Stadt sorgte. Etwas lief dabei anders als geplant.

Von Claudia Marotzke
erschienen am 19.09.2017

Mit einem kleinen Fest ist gestern Abend die Bauzaun-Installation
„Distrikt“ am Karl-Marx-Kopf beendet worden. Ab heute wird sie abgebaut.
„Meine Erwartungen wurden alle erfüllt“, sagt der Künstler Florian
Huber, der das Projekt initiiert hatte. Die ersten zwei Wochen habe es
zwar Anlaufschwierigkeiten gegeben. Es sei aber normal, dass Neues erst
einmal mit Vorsicht genossen und zunächst beobachtet werde.

Am 31. Juli war die Installation des Hamburgers eröffnet worden. Sie
bestand aus etwa 300 Bauzäunen, die er am Karl-Marx-Monument zu rund 50
begehbaren Zellen zusammengefügt hatte. Darin konnten Jedermann kreativ
werden. Ziel der Installation war laut Huber, den Austausch in der Stadt
zu fördern. Die Anspielung zum Thema Ausgrenzung sei beabsichtigt gewesen.

Mit der Beteiligung politisch Engagierter habe er fest gerechnet. So
bespielte die Geschichtswerkstatt Trafo, ein Projekt mehrerer Vereine
und Organisationen der Stadt, eine Zelle zum Thema NSU-Terror.
Überrascht habe den Hamburger wiederum, als sich die
Mittwochnachmittagsfrauen vom Bürgerhaus City mit Künstlerin Uta
Reinhardt in einer der 50 Zellen zum Häkeln trafen. Humor bewiesen die
Mitglieder der Projektgruppe „Unser Knappteich“, die eine Zelle
mitgestalteten: Sie hängten eine Watthose auf und verwiesen darauf, dass
es bei ihnen keine Zäune gebe. Insgesamt waren 30 Zellen dauerhaft
belegt. Hinzu kamen einige Belegungen, die sich abwechselten.

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