Wasser wird geprüft, Passanten sind beunruhigt wegen der Kadaver und einer schmierigen Schicht auf dem Gewässer. Der Verein, der es pflegt, und das Grünflächenamt sind alarmiert.
Von Michael Brandenburg
erschienen am 02.08.2014
Yorckgebiet. Erneut sorgen sich Anwohner und Spaziergänger um den Zustand des Knappteichs. Denn am Ufer des mitten im Yorckgebiet gelegenen Gewässers, gleich neben dem Weg zwischen Fürsten- und Zeisigwaldstraße, lagen gestern etliche tote Fische im Wasser und im Gras. Als mögliche Ursache für das Fischsterben vermuten Passanten eine milchig-grüne, schmierige Schicht, die sich aus westlicher Richtung auf dem Teich ausbreitet.
Zahlreiche Stockenten tummelten sich gestern Nachmittag scheinbar völlig unbeeindruckt auf dem Wasser. Kennern des Teichs fiel aber auf, dass darunter zum ersten Mal seit vielen Jahren keine Jungenten waren, wie Anrufer am „Freie Presse“-Lesertelefon berichteten. Anwohner und Passanten sorgen sich schon seit vielen Jahren immer wieder um den Teich. Vor allem bei Trockenheit gab es häufig Probleme, weil der unterirdische Zufluss nicht ausreichte und der Wasserspiegel absank. Spaziergänger beklagten, dass der Teich verschlammt sei und Müll darin liege.
Um solche Probleme zu lösen und das zuständige städtische Grünflächenamt bei der Pflege des Teichs zu entlasten, hatte im April dieses Jahres der Verein zur Förderung der Solidarität, Demokratie und politischen Bildung in Chemnitz (SDB) per Vertrag die Pflegepatenschaft für das Gewässer übernommen und es bei einem ersten Arbeitseinsatz von Müll befreit. Ein Sprecher des Vereins SDB verwies gestern auf Anfrage von „Freie Presse“ an die Stadtverwaltung. Im Rathaus bedankte man sich für den Hinweis der Anwohner und teilte mit, dass sich Verein und Grünflächenamt über das weitere Vorgehen in dem Fall verständigt hätten. Vereinsmitglieder hätten sich sofort nach Erhalt der Information über die toten Fische vor Ort begeben und gestern Nachmittag die Kadaver eingesammelt. Zudem sei sofort eine Wasserprobe aus dem Teich entnommen worden, um der Ursache des Fischsterbens auf die Spur zu kommen. „Die Ursachenforschung wird nach Aussage des Vereins so schnell wie möglich erfolgen“, versichert die Stadtverwaltung.
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